Trinkwasser und Grundversorgung

Da die Inseln im Golf von Guayaquil nicht über Süßwasservorräte verfügen, sind die Gemeinden auf die Zulieferung von Trinkwasser angewiesen. Eine individuelle Versorgung der einzelnen Haushalte mit Wasser aus der Stadt ist, aufgrund des unregelmäßigen und kostspieligen Bootverkehrs, nicht kontinuierlich möglich. Von der Möglichkeit ein Tankschiff zu ordern, können nur die Gemeinden Gebrauch machen, die über die erforderlichen Speicherkapazitäten verfügen.

Ohne ausreichend Speicherkapazität erreichen die Gemeinden oft nur sporadische Lieferungen von Restbeständen durch Tankschiffe, die die benachbarten Garnelenzuchtfarmen beliefern. Die Qualität dieser Restbestände ist dabei oft schlecht (z.B. wegen Beimischung von verunreinigtem Brackwasser). Diese Problematik verursacht verschiedene gesundheitliche Probleme. Magen-Darm-Infekte treten häufig auf und können insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder lebensbedrohlich sein. Durch provisorische Trinkwasseraufbewahrung (in unterschiedlichen Behältnissen, meist nicht abgedeckt, etc.) entstehen zahlreiche Brutstätten für Stechmücken, welche u.a. Dengue und Chikungunya übertragen.

Daher bauten Bewohner der Gemeinden Cerrito de los Morreños, Puerto Libertad, und Puerto Bellavista und Freiwillige von Schutzwald e.V.  Trinkwasserversorgungssysteme mit ausreichender Wasserspeicherkapazität, sachgerechter Speicherung (Tankdach, geschlossene Kanister für die einzelnen Haushalte) sowie selbstorganisierter Befüllung und Vergabe durch kommunale Wasserkomitees. Durch diese Maßnahmen konnte die Trinkwasser- und Gesundheitssituation maßgeblich verbessert werden. Zudem gab es einen positiven Gesamteffekt auf die Selbstorganisation der Gemeinden.

Projektbeispiele